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Seitenstechen

Side Stitch
(Exercise-related transient abdomonal pain)


Bild/picture: © Felix Gmünder


Von / By Felix K. Gmünder

Was ist Seitenstechen?

Alle, die Sport treiben, und auch solche, die keinen Sport treiben, fürchten den Schmerz unterhalb des Rippenbogens: das Seitenstechen. Jeder kennt den Schmerz, und doch hat die Medizin noch keine endgültig gesicherte Erklärung für das Phänomen. Sicher ist nur, dass körperliche Anstrengung der Auslöser ist und meistens untrainierte Personen betroffen sind. Am häufigsten sind Schwimmer und Läufer betroffen ([Eichner 2006] und [Morton and Callister, 2005]).

Als mögliche Ursachen werden diskutiert:

  1. Durchblutungsstörungen der Milz
  2. Dehnung des Bindegewebes zwischen Darm und Zwerchfell nach zu üppigen Mahlzeiten
  3. Durchblutungsstörungen des Zwerchfelles

Die Milz als Ursache: Das Organ liegt im linken Oberbauch und hat unter anderem die Funktion, Blut zu speichern. Strengt sich der Mensch körperlich an, brauchen die Muskeln mehr Blut. Die Milz zieht sich zusammen und presst mehr Blut in die Blutbahn. Dies tut weh. Nun sticht es aber nicht bei jedem links im Bauch. Diese Erklärung ist die unwahrscheinlichste.

Die zweite Erklärung könnte schon eher richtig sein, oder einen wichtigen Beitrag leisten. Bekannt ist, dass nach üppigen Mahlzeiten das Seitenstechen häufiger auftritt als nüchtern. Die Organe im Bauch hängen in einem Bandapparat, der u.a. am Zwerchfell befestigt ist. Hat man zu viel oder zu schwer gegessen, ziehen diese Organe das Zwerchfell beim Laufen nach unten. Der Haken an der Sache ist jedoch: Selbst langjährige Marathonläufer bekommen Seitenstchen - auch mit leerem Magen. Und auch Schwimmer plagt das Seitenstechen mit leerem Bauch, obwohl diese Organe im Bauch in der Schwimmlage keinen Zug auf das Zwerchfell ausüben können.

Deshalb tendieren die meisten Fachleute heute zur Auffassung, dass eine Sauerstoffunterversorgung des Zwerchfells die Schmerzen verursacht. Eine falsche Atemtechnik oder eine zu schwache Bauchmuskulatur führe zur Verkrampfung des Zwerchfelles, die wir als Seitenstechen spüren. Bekannt ist auch, dass wenig trainierte häufiger an Seitenstechen leiden als gut trainierte, und dieses mit zunehmendem Alter weniger häufig auftritt [Morton und Callister, 2002].

Was kann man dagegen tun?

Zur Vorbeugung wird von Sportmedizinern empfohlen, frühestens zwei Stunden nach dem Essen zu trainieren und die Bauchmuskulatur zu stärken. Untrainierte sollten darauf achten, dass sie mit einer geringen Belastungsintensität beginnen und diese nur langsam steigern. So wird die Atemmuskulatur schonend an die Belastung gewöhnt und Seitenstiche werden vermieden.

Und was ist zu tun, wenn es dennoch sticht? Dann sollte das Tempo gedrosselt und versucht werden, tief und regelmässig in den Bauch zu atmen. Am besten man nimmt die Arme hoch und atmet dabei ein. Beim Ausatmen werden die Arme heruntergenommen und der Oberkörper nach vorne gebeugt. Oder aber man drückt die Hand auf die schmerzende Stelle im Bauch. Es bringt Erleichterung, wenn man diesen Druck synchron zum Ausatmen löst.

What is a side stitch?

Athletes and non-athletes alike know and fear the stitching pain in the side: The side stitch. The funny thing about this is that altough it is so common, there is still no agreement on what causes the pain. The only thing we know for sure that physical exercise is the cause and less fit people are hit more often than well trained persons. Swimmers and runners are affected most often [Eichner 2006] und [Morton and Callister, 2005].

The following causes have been discussed:

  1. Disturbed blood flow to the spleen
  2. Tension on connectivce tissue that connects the intestine and the diaphragm
  3. Disturbed/reduced blood flow to the diaphragm

The spleen as a cause: This organ is in upper left abdomen and acts as a blood cell reservoir. Strenuous exercise leads to increased circulation through the muscles, which was thought to lead to a contraction of the spleen. This hurts - but not all stitches come from the left side and not always do you get a side stitch when you start exercising.

The second explanation looks more promising; it could contribute to the pain. It is a well-known fact that after rich meals side stitches do occur more often. The intestine is suspended in connective tissue that is also attached to the diaphragm. If you have eaten too much or too hearty, the intestine's weight pulls the diaphragm down. There is a serious catch: Even seasoned marathon runners get the stitches on an empty stomach. And swimmers suffer of it too, stomach empty, horizontal position. In this position, the intestine does exerct any tug on the diaphragm.

Thus, the most likely cause is oxygen deprivation of the diaphragm due to some disturbed blood flow to it. It is thought - there is still no scientific sound proof - that wrong respiration technique or weak abdominal muscles lead to a cramp of the diaphragm, which we recognise as a stitch. As a matter of fact, less fit people suffer more often of side stitches than well-trained athletes. With increasing age, side stitches fade off [Morton und Callister, 2002].

Preventing and stopping a side stitch

To prevent a side stitch, sports physicians recommend waiting at least two hours after a meal before you start working out. Strengthen your abdominal muscles. Less fit people should start working out slowly and increase the load step by step. This way the respiratory muscles can adapt to the increasing load.

If you get a side stitch, slow down your pace and take even and deep breaths. Raise your arms when inhaling and lower them on exhaling. Bend forward. Another recommendation is to massage or press the area of pain, which relieves the pain when you simultaneously lessen the pressure on exhalation.

 
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