Was Sie wissen müssen über das Schwimmen mit Babies und Kleinkindern1. Oktober 2002Essentials about swimming with infants and toddlers1 October 2002Von / By Felix K. Gmünder
© Felix Gmünder Bildquelle/Source of Images: "Baby Swimming-the gentle journey"
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EinleitungDas so genannte Babyschwimmen wird in immer mehr Hallenbädern in Form von Kursen angeboten. Eigentlich ist der Begriff "Babyschwimmen" aber falsch. Es handelt sich genau genommen um eine Form von Eltern-Kind-Gymnastik im Wasser. |
IntroductionBaby swimming classes are offered in many swimming pools. The notion "baby swimming" is actually not correct. In fact, it is a form of parent-infant/toddler classes in the water. |
Das Babyschwimmen wurde anfangs der 70er Jahre in Deutschland mit sehr jungen Säuglingen eingeführt mit der Überlegung, dass der Aufenthalt im Wasser für den Säugling sich so angenehm und physiologisch wie im Fruchtwasser in der Gebärmutter anfühlen müsse. Die reflexartigen Schlängelbewegungen der Säuglinge wurden als "Schwimmen" interpretiert. Je früher die Kinder schwimmen lernten, dachte man, desto besser wären die Voraussetzungen für das Beibehalten bzw. Erlernen der späteren Wassergewöhnung und Wassersicherheit. | Infant swimming with very young infants was introduced in Germany in the early 1970s. It was thought that swimming in warm water must be similar and comfortable to what the infant experienced in the amniotic fluid in the womb. The wiggling motion of the infants was compared with swimming. At that time it was agreed that the earlier the child learns to swim, the better are the prerequisites for later swimming and acclimatisation to water. |
Diese Art von Babyschwimmen ist nicht vorteilhaft. An der Eltern-Kind-Gymnastik im Wassser ist aber nichts auszusetzen, vorausgesetzt, gewisse Regeln und Gefahren werden beachtet, wie im Folgenden beschrieben. | This kind of baby swimming is not favourable for the infant. In contrast, parent-infant/toddler classes in the water can add to the well-being of the child if one takes care of certain rules and hazards as shown below. |
Bessere SchwimmerInnen mit Babyschwimmen?Das Baby- und Kleinkindschwimmen hat auf die spätere Wassergewöhnung bzw. schwimmerischen Fähigkeiten keinen oder nur einen geringen Einfluss. Die spezielle Wassergewöhnung, die Grundfertigkeiten fürs Schwimmen (Tauchen, Schweben, Gleiten, Atmen, Springen) müssen in jedem Fall im normalen Schwimmunterricht (frühestens ab 3 Jahren möglich) gelernt werden. In späteren Entwicklungsphasen des Kindes kann sich trotz des Babyschwimmens vorübergehend ein gewisser Respekt oder eine Angst vor dem Wasser einstellen.Wichtig: Normale Babyschwimmkurse leisten keinen Beitrag zur Verhinderung von Ertrinkungsunfällen! Dazu gibt es in den USA spezielle Trainingsprogramme [Beispiel eines Kursanbieters] [Tips for General Water Safety des CDC]. |
Better swimmers with baby swimming?Swimming classes with infants and toddlers do have a negligible or no effect on later swimming abilities or water skills. The basic skills needed for swimming, i.e. diving, balancing, gliding, and breathing, have to be learned in any case later in actual swimming classes (not before 3 years). During the development of the child, there are phases when the child shows temporary respect or fear of the water.Important: regular infant swimming classes do not prevent child drowning! In the US special classes are offered to prevent child-drowning [Tips for General Water Safety]. |
Bereits 1-jährige Kinder können lernen, sich vom Bauch auf den Rücken zu drehen und an der Oberfläche zu Schweben. Auf diese Weise können sie atmen und ertrinken nicht. Um diese Fertigkeit zu lernen brauchen sie etwa 4-6 Wochen. | Children as young as one year can be taught to swim, rotate onto a float to rest at the surface and breathe and flip back over from a backfloat to continue swimming. These skills take about 4-6 weeks to learn. Source: Infant Swimming Research |
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GefahrenNeugeborene und Säuglinge besitzen zwar bis zum 3.-6. Monat den so genannten Atemschutzreflex, das heisst, die Wasseraspiration wird beim Untertauchen durch verschliessen des Kehlkopfs automatisch verhindert. Das bedeutet aber nicht, dass der Aufenthalt im Wasser für Säuglinge gefahrlos oder gar empfehlenswert ist. Sie können reichlich Wasser schlucken, was zum Entgleisen des Elektrolythaushaltes führen kann ("Wasservergiftung", Hyponatriämie). Genauso schwerwiegend sind die Infektions- und Unterkühlungsgefahr im Badewasser. |
HazardsAlthough infants naturally hold their breath under water until the age of 3-6 months by closing their larynx, this does not mean that swimming and diving is safe. Infants swallow lots of water which can lead to water intoxication (hyponatremia). In addition, there is the possibility of infection and hypothermia. |
Infektionen des Gehörgangs, des Mittelohrs (über die eustachische Röhre oder Ohrtrompete), des Nasenrachenraums und der Nebenhöhlen stehen im Vordergrund und wurden sehr häufig beobachtet. Auch im Hallenbadwasser, das nach dem Stand der Technik gefiltert, gereinigt und desinfiziert wird, kommen Bakterien vor, die Säuglingen gefährlich werden können. Insbesondere dann, wenn das Wasser sehr warm ist und von vielen Personen gleichzeitig benutzt wurde oder wird. Dann können mögliche Krankheitserreger eine gewisse Zeit überleben, bevor sie vom Chlordepot im Wasser inaktiviert werden. | Infection of the ear canal, the middle ear (access of bacteria via eustachian tube), naso-pharynx, and sinuses are reported. Bacteria that can put infants at risk can survive for some time in pool water even if it is filtered, cleaned and disinfected according to state-of-the-art methods. This is the case if the pool water is warm and attended by many people. |
Die Unterkühlungsgefahr wird ebenfalls von den Meisten unterschätzt. Zu niedrige Wasser- und Lufttemperatur, ungenügendes Abtrocknen und Aufwärmen nach dem Bad können zu erniedrigter Körpertemperatur führen. Säuglinge und Kleinkinder kühlen wegen dem grösseren Verhältnis von Körperoberfläche zu -volumen sehr viel rascher aus als Erwachsene. | Hypothermia is underestimated by many. Low water and air temperature, insufficient drying and warm-up after swimming can lead to low body temperature. Infants and toddlers cool off much quicker than adults because of the high body surface-body volume ratio. |
VorteileEine Eltern-Kind-Gymnastik im Wasser ab dem 6. Monat fördert die Entwicklung des Säuglings und die Eltern-Kind-Beziehung. Das Wassererlebnis ist in kindgerechter Umgebung für das Kind angenehm. Im Vordergrund stehen Hautreize (Temperatur, Druck, Wassergefühl, Hautkontakt mit den Eltern). Besonders vorteilhaft ist der Aufenthalt im Wasser für Körperbehinderte oder Spastiker. |
AdvantagesParent infant/toddler classes after 6 months foster the development of the child and parent-child relationship. The water in an pool environment adequate for young children can be comfortable. It is thought that the parent-child interaction per se and the experience of the water have a positive effect on development, mainly by stimulating the skin. |
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