Auf der anderen Seite der Skala stehen die Essstörungen. Darunter fallen in der medizinischen Terminologie nur gerade zwei Krankheiten: die Anorexia nervosa (Pubertätsmagersucht), die rund ein Prozent der jungen Frauen zwischen 15 und 25 Jahren betrifft, und die Bulimie (Ess-Brech-Sucht), die etwas häufiger auftritt. Junge Männer sind von diesen Leiden etwa zehnmal seltener betroffen. Frauen mit einer Anorexie sind stark untergewichtig und zeigen Störungen in der Regulation der Geschlechtshormone. Die Gewichtsreduktion erreichen sie durch Fasten und exzessiven Sport. Bulimische Frauen hingegen leiden unter Essanfällen. Um ihr Gewicht dennoch stabil zu halten, praktizieren sie verschiedene Reinigungsrituale: Sie Erbrechen soeben Gegessenes oder nehmen Abführmittel ein. Das Körpergewicht von Bulimiekranken ist in der Regel normal.
Neben den Essstörungen im engen medizinischen Sinn gibt es viele Arten
von gestörtem Essverhalten. Fachleute gehen davon aus, dass gerade
diese Vorformen der Essstörungen, die ebenfalls gravierende
Auswirkungen auf die Entwicklung von Jugendlichen haben können, in den
letzten Jahren zugenommen haben.
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